Bei jedem Tinnitus gilt: Je mehr Aufmerksamkeit Sie dem Geräusch widmen, desto störender und lauter wird es – und desto mehr verfestigt sich die Tinnitus-Aktivität im Hörzentrum des Gehirns. Eine systematische akustische Ablenkung ist daher immer ein wichtiger Schlüssel zur Genesung.
Spezielle „Noiser“ oder „Masker“, also einem Hörgerät ähnliche Rauschgeräte (hier unser ausführlicher Ratgeber dazu), sind jedoch heute zur Tinnitus-Behandlung in etwa so notwendig wie Schallplatten oder Kassetten zum Musikhören.
Die zeitgemäße Tinnitus-Noiser-Alternative
Ob zur gezielten Ablenkung und Entspannung oder für ein wirksames Tinnitus-Retraining:
Wir schlagen Ihnen einen zeitgemäßen, bereits von Tausenden mit großem Erfolg praktizierten Ansatz vor, mit dem die Tinnitus-Therapie einfacher und effektiver ist denn je – auf der Stelle verfügbar und endlich für Jedermann erschwinglich.
Alles, was Sie brauchen ist:
- Smartphone (oder MP3-Player): Jedes Smartphone fungiert als „Immer-dabei“-Abspielgerät. Falls Sie keines haben, tut es ebenso gut ein günstiger MP3-Player, ein Tablet / iPad oder ein Notebook.
- Rausch- oder Naturklänge: Geeignete Klänge gibt es in Form von Apps. Am besten nutzen Sie aber therapeutische Klänge, die speziell für eine angenehme und effektive Tinnitus-Behandlung gemacht wurden – wie die diese hier.
- Kopfhörer oder Lautsprecher: Verwenden Sie nach Belieben unauffällige Ohrhörer, Bügel-Kopfhörer oder kabellose Bluetooth-Lautsprecher. Empfehlungen für optimale Geräte finden Sie weiter unten.
Auf diese einfache Weise drängen Sie den Tinnitus in den Hintergrund und wirken einer Fixierung auf das Geräusch entgegen. Zugleich bauen Sie die belastende körperliche und psychische „Alarmreaktion“ auf den Tinnitus ab, die den Kern des Leidens bildet.
Verstehen, wie Sie den Tinnitus wieder „loslassen“
Die neurowissenschaftliche Forschung hat klar ergeben: Egal, was den Tinnitus zunächst verursacht bzw. ausgelöst hat – wenn er erst einmal da ist, wird er im Gehirn von Rückkopplungen aufrechterhalten und verstärkt, die sich vor allem aus der Aufmerksamkeit für den Tinnitus sowie aus der körperlichen und psychischen Alarmreaktion speisen.
Im Klartext heißt das:
Je mehr Aufmerksamkeit Sie dem Tinnitus widmen, je gestresster Sie auf das Geräusch reagieren, desto eher setzt sich der Tinnitus fest und desto eher entwickelt sich ein längerfristiges Leiden.
Umgekehrt gilt:
Je weniger Sie den Tinnitus beachten, je besser Sie sich entspannen, desto eher klingt das Geräusch wieder ab, desto eher wird es zumindest nicht zu einem dauerhaften Problem.
Leider ist den meisten Betroffenen nicht bewusst, dass sich ein Tinnitus in der Regel schon nach kurzer Zeit verselbständigt und dann völlig unabhängig vom Fortbestehen der Ursachen (Lärm, Mittelohrentzündung, Medikamente etc.) „weiterfunkt“.
Daher ist es immer wieder tragisch, wenn Betroffene wochen-, monate- oder gar jahrelang alle Hoffnung auf eine endlose Ursachenforschung oder wirkungslose Pseudo-Behandlungen wie Ginkgo-Mittel setzen.
Dabei lässt sich mit ganz einfachen Maßnahmen wie einer gezielten akustischen Ablenkung und Entspannung tatsächlich direkt am Kern des Tinnitus-Leidens ansetzen.
Mit Klängen gezielt die Genesung fördern
Im Grunde sollte es auch nicht verwundern, dass die sinnvolle Behandlung eines Phänomens, das ja nun einmal vom Hörsystem ausgeht, gerade auch hier ansetzen muss: beim Hören.
Daher setzen nicht nur wir, sondern praktisch alle renommierten Tinnitus-Kliniken in Deutschland und weltweit maßgeblich auf recht einfache klang- bzw. musiktherapeutische Maßnahmen.
Eine wenigstens teilweise Verdeckung („Maskierung“) des Tinnitus durch angenehme Klänge der Natur oder ein neutrales Rauschen wirkt auf das gesamte Nervensystem sehr entspannend und baut die sehr schädliche Fixierung auf das störende Geräusch ab.
Die auf bahnbrechenden neurowissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) nutzt Klänge für einen besonders systematischen Heilungsprozess.
Das Prinzip ist ganz einfach: Mit angenehmen Naturklängen oder einem „weißen Rauschen“ wird der Tinnitus – in einem bestimmten Verhältnis nur teilweise – verdeckt.
Das mindert die Stärke des Tinnitus im Hörsystem und bringt das Gehirn dazu, den Tinnitus immer mehr auszublenden. Der Tinnitus wird dann schließlich in den meisten Fällen weitgehend überhört, ohne länger zu stören, oder verschwindet sogar ganz.
Kein Mensch braucht spezielle Noiser
Egal, ob Sie den störenden Tinnitus jetzt schnell maskieren möchten (um „herunterzufahren“, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, ein gutes Buch zu lesen usw.) oder ein umfassendes Tinnitus-Retraining angehen möchten:
Beides lässt sich heute wunderbar mit einfachen Ohrhörern, Kopfhörern oder portablen Mini-Lautsprechern vornehmen, auch kabellos via Bluetooth.
Leider ist es im deutschsprachigen Raum einer Art „Kartell“ aus HNO-Ärzten und Hörgeräteakustikern gelungen, den Eindruck zu erwecken, dass für diese Art der Tinnitus-Behandlung spezielle Geräte – die „Tinnitus-Noiser“ beziehungsweise „Tinnitus-Masker“ (hier unser ausführlicher Ratgeber dazu) – erforderlich sind.
Das ist aber blanker Unsinn. Ein Unsinn, der leider eine völlig unnötige Hürde aufbaut und dazu beiträgt, dass gerade der extrem erfolgreiche und im Kern genial einfache Heilungsweg des Retrainings hauptsächlich „schwer leidenden“ Privatpatienten zugute kommt.
Dabei kann das Tinnitus-Retraining jedem und jeder Betroffenen enorm helfen, und zwar auch dann, wenn das Ohrgeräusch erst seit Kurzem besteht und/oder nur mäßig stört.
Was die Forschung sagt
„Die Tinnitus-Retraining-Therapie schließt immer eine Klangtherapie ein, spezielle Geräte sind dafür aber nicht unbedingt erforderlich.“
„Entscheidend ist die Nutzung geeigneter Klänge, nicht die Nutzung bestimmter technischer Hilfsmittel.“
„Was zählt, ist der Klang an sich. Mit welcher Methode oder welchem Gerät er erzeugt wird, ist nicht wichtig.“
„Von überwältigender Bedeutung ist der Klang, nicht die Art seiner Übertragung.“
Diese Zitate stammen von niemand geringerem als von den Vätern der Tinnitus-Retraining-Therapie: von dem US-amerikanischen Neurophysiologen Pawel J. Jastreboff von der Elite-Universität Yale und dem renommierten britischen Audiologen Jonathan W.P. Hazell.
Beide haben in unzähligen Büchern, Vorträgen und Fachaufsätzen buchstäblich hundertfach betont, dass es beim Retraining überhaupt nicht auf die Nutzung bestimmter Geräte ankommt, sondern allein darauf, dass man geeignete Klänge auf die richtige Weise nutzt.
Endlich: Tinnitus-Retraining für Jedermann
Dass ausgerechnet die international erfolgreichste Maßnahme gegen Tinnitus im deutschsprachigen Raum weit weniger als einem Prozent der Betroffenen zugute kommt, nehme ich als Gesundheitsberater und Stressmanagement-Trainer, spezialisiert Ohrgeräusche, nicht länger hin.
Daher habe ich in mehrjähriger Arbeit ein Heilbuch verfasst, das ein umfassendes, hochwirksames Tinnitus-Retraining erstmals in Form eines einfachen Selbsthilfe-Programms anbietet.
Optimale, speziell für die Tinnitus-Behandlung aufwändig produzierte Klänge (Rauschen, Wellenrauschen, Bachplätschern, Regen und vieles mehr) erhält jeder Nutzer gleich dazu.
Verbunden mit wirksamen entspannungstherapeutischen und psychologischen Elementen ist alles hierauf ausgerichtet: Ihre Rückkehr zu einem vom Tinnitus unbeeinträchtigten Leben – indem das Geräusch entweder abklingt oder nicht mehr stört.
Vorteile gegenüber Tinnitus-Noisern und Maskern
Auch bei unserem Ansatz eines umfassenden Selbsthilfe-Retrainings können gern herkömmliche Noiser eingesetzt werden. Einfache Modelle erhält man, wenn der Tinnitus schon seit mindestens drei Monaten besteht, kostenlos auf Rezept vom HNO-Arzt, wie hier beschrieben.
Notwendig ist das aber nicht, im Gegenteil. Denn das Retraining mit gewöhnlichen Ohrhörern oder portablen Lautsprechern bietet – ganz abgesehen von den geringen Kosten – große Vorteile:
1. Sofortige Verfügbarkeit
Jeder kann auf der Stelle mit der Behandlung beginnen, ohne lange Wartezeiten auf Termine – und egal, wie lange der Tinnitus schon besteht.
Auch etwa, wenn sich in der Akutphase ein Tinnitus-Leiden zusehends entwickelt, ist das Retraining die Methode schlechthin, um die Negativspirale zu stoppen und systematisch zu genesen.
2. Große Klangvielfalt
Ihnen steht ein große Auswahl angenehmer, extra-sanfter Klänge zur Verfügung, die Sie je nach Geschmack und Situation einsetzen können.
Dagegen geben die vom Hörgeräteakustiker angefertigten Noiser/Masker in der Regel nur ein einziges, unveränderliches Rauschen von sich.
Und das, obwohl die Väter des Tinnitus-Retrainings, Jastreboff und Hazell, immer wieder betont haben, dass entspannende Naturklänge (vor allem die des Wassers) sogar besser für die Behandlung geeignet sind und von den meisten Patienten bevorzugt werden.
3. Höhere Klangqualität
Das Noiser/Masker-Rauschen klingt recht „kalt“ und nicht sonderlich schön, was daran liegt, dass das Rauschen über ein winziges Kunststoffröhrchen ins Ohr geleitet wird.
Hochwertige Rausch- und Naturklänge wie unsere klingen bereits mit einem Billig-Kopfhörer oder Lautsprecher weitaus angenehmer als das, was aus einem herkömmlichen Noiser kommt.
4. Bessere Akzeptanz
Die meisten Betroffenen nutzen in der Praxis einfach lieber Kopfhörer oder portable Lautsprecher.
Wie ich aus meiner Beratungsarbeit weiß, kommt es immer wieder vor, lassen sich immer wieder Betroffene von gewieften Hörgeräte-Akustikern Luxus-Noiser für mehrere Tausend Euro aufschwatzen – die dann schon nach kurzer Zeit in der Schublade verschwinden.
Spricht auch irgendetwas für Noiser?
Der größte (und auch einzige) Vorteil spezieller Noiser ist, dass sie immer noch am unauffälligsten zu tragen sind. Dies ermöglicht einen Dauereinsatz z.B. in Berufen mit Kundenkontakt. In vielen Arbeitssituationen lassen sich aber auch sehr gut dezente Ohrhörer oder Bluetooth-Lautsprecher ersetzen.
Wenn der Tinnitus durch die Geräuschkulisse oder das fokussierte Arbeiten am Arbeitsplatz bereits in den Hintergrund tritt, ist eine Klangtherapie während dieser Zeit ohnehin entbehrlich.
Denn zum Tragen kommt die Klangtherapie im Rahmen des Retrainings vor allem in den Phasen des Tages, in denen es recht ruhig und das Ohrgeräusch besonders präsent ist.
Die besten Geräte
Dank unseres innovativen Ansatzes mitsamt der EarnoiseCare-Klänge können Sie die Tinnitus-Behandlung – auch ein vollwertiges Tinnitus-Retraining – auf der Stelle beginnen. Mit jedem Kopfhörer, den Sie gerade zur Hand haben. Sogar mit den eingebauten Lautsprechern Ihres Smartphones, Tablets oder Laptops.
Auch hier gilt: Wie die Klänge übertragen werden, ist zweitrangig. Erlaubt ist alles, was gefällt.
Zu Ihrer Orientierung stelle ich Ihnen dennoch beispielhaft einige sorgfältig ausgewählte Kopfhörer und Lautsprecher vor, die ganz besonders gut für die Tinnitus-Therapie geeignet sind.
Besonders interessant ist dabei die aktuelle Generation kabelloser Bluetoth-Kopfhörer und -Lautsprecher. Denn damit genießen Sie volle Bewegungsfreiheit, genau wie mit Noisern.
Falls Sie eine Neuanschaffung erwägen, dann sei dies auch damit gerechtfertigt, dass Sie das Gerät schließlich zugleich zum Hören von Musik, Radio, Hörbüchern usw. nutzen können – und das noch lange, nachdem sich Ihr Tinnitus-Problem in Wohlgefallen aufgelöst hat.
Geeignete Geräte bekommen Sie schon für kleines Geld. Denn es kommt nicht auf HiFi-Qualität an – zumal die Retraining-Klänge lediglich ein dezentes „Hintergrundrauschen“ bilden sollen, das man schon bald weitgehend überhört.
Kopf- und Ohrhörer
Verwenden Sie möglichst Kopfhörer in der sogenannten „offenen“ Bauweise. „Offene“ Kopfhörer sind – im Gegensatz zu „geschlossenen“ akustisch nicht abgeschirmt, sodass Umgebungsgeräusche kaum gedämpft werden.
Offene Kopfhörer klingen prinzipiell besser als geschlossene, nämlich luftiger, transparenter und natürlicher, während geschlossene Modelle den Klang eher verfälschen.
In den vergangenen Jahren sind leider hauptsächlich geschlossene Kopfhörer in auf den Markt gekommen – obendrein viele, die Umgebungsgeräusche zusätzlich noch durch ein aktives „Noise Canceling“ minimieren.
Bei der Tinnitus-Behandlung ist es aber grundsätzlich nicht hilfreich, das Ohr zu „verschließen“. Gerade eine längere Anwendung im Rahmen des Tinnitus-Retrainings sollte ganz beiläufig erfolgen und die eigenen Alltagsaktivitäten so wenig wie möglich beeinträchtigen.
Dazu gehört, dass man außer den Retraining-Klängen auch die ganz gewöhnlichen Geräusche seiner Umgebung gut hören kann. Alle Kopfhörer-Modelle, die ich Ihnen hier beispielhaft empfehle, erlauben dies.
Mit kabellosen Bluetooth-Kopfhörer ist die Tinnitus-Therapie besonders komfortabel, nötig ist dies aber nicht. Auch mit günstigen kabelgebundenen Ohrhörern lässt sich ein vollwertiges Retraining bestreiten.
Sony LinkBuds
Die im Februar 2022 erschienenen Sony LinkBuds führen die Rangliste unserer Empfehlungen an. Mit Ihrem völlig neuartigen Design sind sie die allerersten „True Wireless“-Ohrhörer in wirklich offener Bauweise.
Denn dort, wo typische „In-Ears“ im äußeren Gehörgang sitzen, ist bei den LinkBuds buchstäblich nichts. Genauer gesagt eine runde Öffnung in der ringförmigen Treibereinheit, die sämtlichen äußeren Schall durchlässt.
Überhaupt hat Sony die jeweils nur vier (!) Gramm leichten LinkBuds gezielt dafür entwickelt, dass man sie viele Stunden am Stück tragen kann, ohne sie als störend zu empfinden. So kann man mit den Ohrhörern zum Beispiel durchgehend im Büro dezente Therapie-Klänge hören – und sich gleichzeitig mit Kollegen unterhalten.
Mit der dazugehörigen App lässt sich die die „Speak-to-Chat“-Funktion aktivieren. Dann pausieren die LinkBuds automatisch die Audiowiedergabe, wenn man eine Unterhaltung beginnt. Hat man das Gespräch beendet, wird die Wiedergabe fortgesetzt. Wie üblich fungieren die Ohrhörer natürlich auch als Headset, mit dem man Anrufe tätigen und Telefongespräche direkt annehmen kann.
Im etwas größeren, hinteren Teil der LinkBuds steckt der Akku, der fünf bis sechs Stunden Audiowiedergabe ermöglicht. Das kleine Ladeetui liefert Strom für weitere zwölf Stunden. Schon nach zehn Minuten im Etui haben die LinkBuds ausreichend Power für weitere 90 Minuten Wiedergabe.
Apple Airpods
Absolut perfekt geeignet für die Tinnitus-Selbsthilfe und ein angenehmes Tinnitus-Retraining sind die Airpods von Apple. Aktuell sind drei Versionen erhältlich: die Airpods der 2. Generation, die Ende 2021 erschienenen Airpods der 3. Generation sowie die Airpods Pro.
Diese sehr innovativen, besonders zuverlässigen „True Wireless“-Ohrhörer sind äußerst angenehm zu tragen. In Verbindung mit einem iPhone/iPad sind sie besonders komfortabel zu bedienen. Sie lassen sich aber problemlos auch mit Android-Handys und -Tablets sowie mit jedem Bluetooth-fähigen PC oder Notebook nutzen.
Wir empfehlen zur Tinnitus-Therapie vor allem die einfachen Airpods (2. und 3. Generation). Denn diese haben einen ganz entscheidende Vorteil gegenüber praktisch allen anderen heute erhältlichen Bluetooth-Ohrhörern:
Die sogenannten „Earbuds“-Ohrstücke sitzen recht locker in der Ohrmuschel und werden nicht wie bei typischen „In-Ear“-Modellen in den Gehörgang gesteckt. So werden Umgebungsgeräusche kaum gedämpft und man fühlt sich nicht „zugestöpselt“.
Obendrein bieten gerade die Airpods der zweiten Generation ein großartiges Preis-Leistungsverhältnis.
Die Airpods Pro werden (wie andere „In-Ears“) mit Silikontips in den Gehörgang gesteckt. Dadurch sitzen sie fester, dämpfen aber auch die Umgebungsgeräusche stark ab. Zwar lässt sich dies durch den zuschaltbaren „Transparenzmodus“ ausgleichen, dieser klingt jedoch zwangsläufig immer etwas unnatürlich.
Für alle Modelle gilt: Die Kopplung mit dem Smartphone, MP3-Player, Tablet oder Laptop ist kinderleicht eingerichtet. Danach kann man sich frei durch den Raum (oder die halbe Wohnung) bewegen, im Umkreis von bis zu 15 Metern um das Abspielgerät herum.
Wirklich praktisch: Sobald man einen der beiden Airpods aus dem Ohr nimmt, stoppt automatisch die Wiedergabe. Setzt man ihn wieder ins Ohr, wird die Wiedergabe fortgesetzt.
Eine Akkuladung währt immerhin vier bis sechs Stunden. Das kleine Aufbewahrungs-Case ist zugleich ein mobiles Ladegerät. Man steckt die Airpods also unterwegs einfach zurück ins Case, und schon nach wenigen Minuten kann man weitere Stunden Retraining-Klänge hören. Insgesamt gibt das Case den Airpods Stromnachschub für ganze 24 Stunden.
Bei einem einseitigen Tinnitus kann auch nur ein Airpod verwendet werden. (Bei einem längeren Retraining wird allerdings grundsätzlich ein beidseitiger Betrieb empfohlen.)
Xiaomi Mi 2 Basic
Durch die enorme Popularität der Airpods ist eine Vielzahl günstiger Nachahmer-Modelle auf den Markt gekommen. Nur zum Beispiel nennen wir hier die Xiaomi Mi 2 Basic, die bereits für rund 25 Euro erhältlich sind.
Wer gewisse Abstriche in Design, Klangqualität und Bedienkomfort hinnimmt, kann ohne Weiteres auch mit solch günstigen Modellen ein vollwertiges Tinnitus-Retraining absolvieren.
Denn da die Therapie-Klänge ohnehin nur in dezenter Lautstärke eingestellt und als „Hintergrundrauschen“ nicht mit größerer Aufmerksamkeit gehört werden sollen, ist eine hohe Audioqualität hierbei nicht wichtig. Auch und gerade die herkömmlichen Noiser-Geräte liefern schließlich einen sehr dürftigen Klang.
Apple Earpods
Längst besitzen viele aktuelle Smartphones keine analoge Kopfhörerbuchse mehr. Wer aber kabelgebundene Kopfhörer noch benutzen kann – und sei es am Tablet oder Notebook – kann wunderbar Ohrhörer in der seit Jahrzehnten bewährten „Earbuds“-Form nutzen.
Noch immer ist eine Vielzahl von Modellen auf dem Markt Preisen ab 10 Euro. Eine ganz besonders gut sitzende und gut klingende „Earbuds“-Variante sind die Apple Earpods – sicher keine Offenbarung beim Musikhören, aber für das Tinnitus-Retraining bestens geeignet.
Es gibt sie wahlweise mit Klinkenstecker (nutzbar auch mit Nicht-Apple-Geräten) oder hier mit Lightning-Stecker (für iPhones / iPads).
Am Ende des Tages zählt, dass Sie sich mit den Kopfhörern, egal welche Sie nutzen, auch wohl fühlen. Vor allem zählt, dass Sie das Retraining für eine Weile konsequent betreiben. Welche Geräte Sie dafür nutzen, ist – wie Jastreboff und Hazell so oft betont haben – letztlich egal.
Portable Lautsprecher
Als ideale Ergänzung zu Kopfhörern empfehle ich kleine, portable Bluetooth-Lautsprecher. Im Prinzip kann die Tinnitus-Behandlung sogar vollständig mit Lautsprechern erfolgen.
In vielen Situationen, gerade bei relativ „statischen“ Tätigkeiten, kann die „Klanganreicherung“ mit Bluetooth-Lautsprechern – bei gleicher Wirksamkeit – sogar angenehmer sein.
Bluetooth-Lautsprecher sind kinderleicht zu bedienen und finden Platz auf jedem Schreib-, Couch- oder Nachttisch, im Bad, in der Küche usw. Im Büro, bei Arbeiten am Rechner daheim, beim Handwerken, beim Kochen und in vielen anderen Situationen lassen sich die Geräte bestens anstelle von Kopfhörern oder Noisern einsetzen.
Sie eignen sich zudem wunderbar, um mit entspannenden Geräuschen leichter einzuschlafen und obendrein im Schlaf das Tinnitus-Retraining und damit die Heilung voranzutreiben. Auch sind die Lautsprecher eine unschätzbare Hilfe bei Entspannungsübungen (wie Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung).
Ein durchaus gewichtiger Vorteil des Tinnitus-Retrainings mit einem kleinen kabellosen Lautsprechern ist: Die Box verschafft Ihnen das gewünschte, dezente „Hintergrundrauschen“, sie dämpft aber die übrigen Hintergrundgeräusche überhaupt nicht ab.
Bang & Olufsen Beosound A1
Der elegante Beosound A1 mit seinem schicken Aluminiumgehäuse liefert einen großartigen (und bei Bedarf auch sehr kräftigen) Rundum-Sound. Er ist staub- und wasserdicht und damit gleichermaßen für den. Einsatz im Wohnzimmer wie am Strand geeignet.
Bose SoundLink Flex
Ein weiterer herausragender Bluetooth-Lautsprecher ist der Bose SoundLink Flex. Mit dem eingebauten Akku liefert er rund 12 Stunden lang einen sehr schönen, fein aufgelösten Klang, ebenfalls in einem wasser- und staubdichten Gehäuse.
JBL Go
Aber auch ganz preiswerte Modelle eignen sich bestens für das Tinnitus-Retraining. Beispielhaft ist der JBL Go, ein winziges Kästchen, das in jede Hosentasche oder Handtasche passt und ziemlich gut klingt.
JBL Flip
Der hochwertige und sehr robuste JBL Flip klingt recht klar und „hell“. Gerade Tinnitus-Betroffene mit einer leichten Hörschwäche im Hochtonbereich mögen dies in der Regel, da die interne Höhenanhebung der Box gewissermaßen den Hörverlust ausgleicht.
Libratone One
Der schöne Libratone One liefert einen ausgewogenen „360°-Sound“ mit einem recht unverfälschten Klangbild, ohne gefällige Höhen- oder Bassanhebung. Ein absolutes Schnäppchen.
Netzbetrieb möglich
Der Akku der kleinen Lautsprecher hält übrigens je nach Modell bis zu 20 Stunden. Sie können die Geräte aber beim stationären Betrieb (etwa auf dem Schreib- oder Nachttisch) auch beliebig lange am Netzteil bzw. USB-Kabel betreiben.
Ohne Risiko testen
Zwar bin ich aus vielen Gründen kein Fan dieses Online-Versandhandels, dennoch in diesem Fall mein Tipp: Probieren Sie Kopfhörer oder Lautsprecher risikolos in Ruhe aus, indem Sie sie bei Amazon bestellen. Die Links finden Sie oben bei jedem Gerät.
Falls Ihnen ein Gerät dann nicht zusagt, können Sie sie es innerhalb eines Monats kostenlos zurückgeben. Das ist erfahrungsgemäß selbst dann kein Problem, wenn die Geräte deutliche Gebrauchsspuren haben. (Achten Sie dafür auf den Hinweis „Verkauf und Versand durch Amazon“ und vermeiden Sie sogenannte Marketplace-Händler.)
Einfach anfangen
Am Ende des Tages zählt allein, dass Sie das Tinnitus-Retraining möglichst bald beginnen und für eine Weile konsequent betreiben. Von der Nutzung bestimmter Geräte hängt der Erfolg nicht ab.
Falls Sie Ihre Tinnitus-Heilung wirklich systematisch angehen wollen, lege ich Ihnen Das Große Tinnitus-Heilbuch ans Herz. Darin weihe ich Sie in alle Geheimnisse des Retrainings anschaulich ein.
Mit den besten Wünschen
JS
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